Der Betrieb

1992 hat Betriebsleiter Jörk mit fünf Heidschnucken in Hobbbyhaltung angefangen. Seitdem ist die Anzahl der Tiere und die Größe der bewirtschafteten Flächen kontinuierlich gestiegen und seit Ende der 1990er wird die Schäferei als Bio-Haupterwerbsbetrieb geführt. Heute halten wir ca. 550 Heidschnucken- und 80 Leineschaf-Muttern (beide Rassen als Herdbuchbestand), 100 Ziegen und sechs Galloways. Mit unseren Tieren leisten wir einen Beitrag zur Deich- und Landschaftspflege in den Landkreisen Verden und Rotenburg. 

 

Nach seinem Studium der ökologischen Landwirtschaft ist Sohn Heiner mit in den Betrieb eingestiegen und seit 2023 ist er Co-Betriebsleiter. Er wird den Hof in Zukunft übernehmen. 

Die Arbeit

Deichpflege

Von April bis November haben wir mehrere Schafherden auf Aller- und Weser-Deichen im Landkreis Verden stehen. Die Schafbeweidung trägt zur Deichsicherheit bei. Der Tritt und Verbiss der Tiere führt zu einer stabilen Grasnarbe, indem die Bestockung der Gräser und die Ausbildung eines dichten Wurzelsystems gefördert wird. Zudem trampeln die Schafe mit ihrem "goldenen Tritt" Wühlmaus-/Maulwurfslöcher zu und verfestigen die Deichoberfläche. 

Landschaftspflege

Mit ein bis zwei Herden hüten wir von Mai bis Dezember auf Naturschutzflächen in den Landkreisen Rotenburg und Verden.

 

Große Teile der Landschaft wären natürlicherweise bewaldet, doch über Jahrhunderte schaffte der Mensch durch die land- und forstwirtschaftliche Nutzung Offenflächen, die Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten sind. Würde man diese Flächen sich selbst überlassen, würden sie mit der Zeit verbuschen und die auf die speziellen Lebensbedingungen angepassten Arten würden mit den Freiflächen verschwinden.

 

Hier kommen die Schafe und Ziegen ins Spiel: Sie verbeißen aufkommende Gehölze, drängen den Grasbewuchs zurück, tragen Nährstoffe aus der Fläche, schaffen offene Rohbodenstellen und verjüngen Sträucher wie bspw. das Heidekraut. Die Tiere ziehen im Morgengrauen auf die Hüteflächen und fressen sich dort bis zum Nachmittag satt, bevor es wieder zurück in den Nachtpferch geht.

 

Von uns bewirtschaftete Naturschutzflächen, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind, sind u.a.:

  • Tister Bauernmoor
  • Wolfsgrund
  • Großes und Weißes Moor
  • Unterstedter Binnendünen
  • Sandtrockenrasen bei Achim
  • Vareler Heide

Die Tiere

Grau Gehörnte Heidschnucke

Die Grau Gehörnte Heidschnucke ist eine alte, heimische Landschafrasse, die sehr gut an die kargen Verhältnisse der Heideflächen Norddeutschlands angepasst ist. Wir setzen die Heidschnucken auf den Deichen und in der Hüteherde ein.

Leineschaf

Seit 2021 halten wir Leineschafe, eine vom Aussterben bedrohte Landschafrasse. Bei uns werden die Leineschafe nach und nach die Deichpflege von den Schnucken übernehmen.

 

Ziegen

Unsere Burenziegen-Kreuzungen sind in der Hüteherde für Chaos und Zerstörung verantwortlich: anders als die Schafe verbeißen sie große Sträucher und schälen die Rinde von Bäumen, wodurch diese absterben. Damit helfen sie dabei die Verbuschung der Flächen zu verhindern.

Galloways

Die neuesten tierischen Bewohner bei uns auf dem Betrieb sind seit Mai 2023 sechs Galloways. Bulle Ellis und seine fünf Damen beweiden zwei Naturschutzflächen im Landkreis Rotenburg. 

 

 

Die Haltung

Unsere Schafe werden beinahe ganzjährig im Freien gehalten. Lediglich zur Lammzeit im Frühjahr kommen die Muttertiere für wenige Wochen in den Stall. Nach der Ablammung werden die Mütter mit ihren Nachwuchs einzeln aufgestiezt damit sich eine stabile Mutter-Kind-Bindung aufbauen kann. Nach wenigen Tagen wechseln die Mütter mit ihren Lämmern in größere "Kindergarten-Gruppen" im Stall, kommen dann nach ein bis drei Wochen auf die Weiden am Hof und werden dann auf die Hüte- und Deichherden aufgeteilt. Bis zum Beginn der nächsten Decksaison im Herbst bleiben Mütter und Lämmer zusammen. 

 

Die Ziegen mögen das nasse und kalte Wetter nicht,  weshalb sie den Winter auf hofnahen Weideflächen verbringen. Ab dem Frühjahr laufen die meisten Ziegen in der Hüteherde mit, nur die Muttertiere verbleiben bis nach der Ablammung noch am Stall. Die männlichen Ziegenlämmer werden kastriert und kommen als Hammel mit in die Hüteherde. 

 

Unsere Tiere ernähren sich weitestgehend von frischem Gras und Kräutern auf den Weiden. Wenn auf den Weiden nichts mehr zu holen ist, gibt es Heu von unseren hofeigenen Flächen und wir füttern aussortiertes Gemüse eines benachbarten Bio-Betriebs zu. Kraftfutter bekommen bei uns nur die Muttertiere wenige Wochen um die Ablammung herum, kranke Tiere, die Zuchtböcke vor der Decksaison und die Ziegen im Winter. Unsere Lämmer werden nicht mit Kraftfutter gemästet.

 

Wir sind ein Mitgliedsbetrieb des Schaf- und Ziegengesundheitsdienstes der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. 

Unsere wichtigsten Mitarbeiter

Bruno

Oldie but Goldie. Zuständig für die Deiche und das Ziehen mit den Herden. Hund vom Chef. Nähert sich dem Ruhestand. (Border Collie)

Hektor

Chef der Hüteherde. Liebt Kartoffeln, Streicheleinheiten und Ziegenärgern. Nähert sich dem Ruhestand. (Border Collie)

Ina

Allrounder, springt ein wo es benötigt wird. Läuft gerne im 500m Radius um die Herde, um sicher zugehen, dass auch wirklich alle Schafe beisammen bleiben. (Border Collie)

Alva

In Ausbildung. Unser furchtloser, kleiner Überflieger. Ein Tag ohne Arbeit ist ein vergeudeter Tag. (Kelpie x Strobl)

Kalle

In Ausbildung. Kleiner Quatschkopf. Macht seine Sache schon ganz gut, solange keine Ablenkung durch Tümpel und Fressbares besteht. (Border Collie x Schafpudel) 

Freki

Unser jüngster Neuzugang. Freki ist der Sohn von unserem Hektor. Er zeigt schon sehr großes Interesse an den Schafen und wenn man in ließe würde er auch schon mitarbeiten.  (Border Collie) 


Einblick in unseren Alltag
 

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